wirtschaftskammer

 

 

 


Von:

Sparte Gewerbe und Handwerk

 

 

An:

Salzburger Wirtschaft

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Über

Datum

Restaurierung der Pfarrkirche in Seeham

13. Jänner 2005

 

 

Gemeinsam mit mehreren Handwerkern, die bei der Restaurierung der Pfarrkirche Seeham Hand anlegten, hat Vergoldermeisterin Maria Offenhauser, Kendlerstraße in Salzburg, in einer sehr kurzen Bauzeit ein gelungenes Werk geschaffen.

Aufgabe von Maria Offenhauser war es, den Hochaltar bestehend aus einer Figurengruppe aus der Werkstatt des Simeon Frieß (1682), einen schwebenden Gottvater (ebenfalls Werkstatt Simeon Frieß), mehrere Heiligenfiguren, den linken und den rechten Seitenaltar, die Kanzel und andere Figuren zu restaurieren. Die Aufgabenbereiche waren die Demontage der Figuren, der fachgerechte Transport in das Atelier von Maria Offenhauser, Reinigen der Werkstücke, Wiederherstellung der Vergoldungen bzw. Versilberungen. Ebenfalls zur Arbeit gehört das Ausbessern des ermüdeten Kreidegrundes, die Konservierung und Festigung der einzelnen Figurenkonsolen, Ornamente etc.

Wie das Ergebnis zeigt und wie Fachleute aus dem Restaurierungs- und Denkmalschutzbereich bestätigen, ist die Arbeit in der Pfarrkirche Seeham gelungen.

 

Die Arbeiten mussten in äußerst kurzer Zeit – innerhalb von 16 Wochen – erledigt sein. Wie immer, wenn Maria Offenhauser Hand an Kunstwerke legt, geht eine ausführliche Befundung und fachmännische Beurteilen in Absprache mit dem Bauherrn und dem Bundesdenkmalamt voraus, um den Weg der Restaurierung darzustellen bzw. eine Kostenprognose erstellen zu können. Besonders im gegenständlichen Fall, wo nicht nur Vergolderarbeiten sondern auch beispielsweise Schädlingsbekämpfung sowie die fachmännische Konservierung von Inkarnaten Gegenstand der Arbeit war, kommt der fachmännischen Befundung eine große Bedeutung zu.

 

Die gesamten Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten wurden von Maria Offenhauser dokumentiert, beschrieben und fotografisch festgehalten.

 

Maria Offenhauser ist ausgebildete Vergolder- und Staffierermeisterin. Sie hat 1980 die Meisterprüfung in Klagenfurt abgelegt. Sie ist in Kennerkreisen als ausgezeichnete Fachfrau bekannt, sodass ihr guten Gewissens Arbeiten an wertvollen Kunstschätzen überlassen werden. Maria Offenhauser arbeitet zwar in einer Marktnische, muss aber, um wirtschaftlich bestehen zu können, auch private Kunden entsprechend betreuen und ansprechen. Deshalb stellen Bilderrahmen, die Betreuung von Künstlern im Malerbereich, Vergolderarbeiten an Figuren in Privathaushalten, Spiegel etc. ein wichtiges Standbein des Vergolderbetriebes Offenhauser dar.

 

Innungsmeister Johann Klopf, der die Vergolder- und Staffiererbetriebe neben den Malern, Lackierern und Schilderherstellern als Funktionär der Wirtschaftskammer vertritt, weist auf die besondere Schönheit des Vergolder- und Staffiererhandwerkes hin, das die Möglichkeit bietet, sich individuell und künstlerisch zu entfalten. Immerhin 8 Mitgliedbetriebe zählt seine Innung. Für dieses Handwerk ist eine ausgezeichnete Ausbildung erforderlich, der Markt erlaube es aber kaum, auch Lehrlinge auszubilden, sodass derzeit die Ausbildung im Wege der Anlehre von begabten Mitarbeitern erfolgt bzw. Mitarbeiter auch aus dem künstlerischen Bereich kommen. So wird im Vergolderhandwerk derzeit leider kein Lehrling ausgebildet, während die anderen Mitgliedsbetriebe der Landesinnung der Maler, Lackierer und Schilderhersteller derzeit rund 160 Lehrlinge ausbilden, wobei im ersten Lehrjahr ca. 60 Lehrlinge sind, was Innungsmeister Johann Klopf besonders positiv stimmt.

 

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

 

Dr. Franz Hirnsperger

Spartengeschäftsführer